Geschichte

Geschichte

"Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft !“. Dieser Einsicht Wilhelm von Humboldts folgend, haben wir unsere Firmengeschichte geschrieben. Klicken Sie sich hier durch die Meilenstein-Jahre der Rudolph-Logistik-Historie. Beginnend mit der Firmengründung 1946, über Berg- und auch Talfahrten bis zu den aktuellen Ereignissen.


  • 1946

    Fuhrunternehmer

    Justus Rudolph gründet im nordhessischen Guntershausen, dem heutigen Baunatal, ein Transportunternehmen. Keine leichte Aufgabe, denn geeignete Fahrzeuge, Öl und Diesel sind im Nachkriegsdeutschland Mangelware. Außerdem musste die Genehmigung der Behörden eingeholt werden.  Aber in dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation erkennt Justus Rudolph auch seine Chance. Überall wurden Holz, Steine, Zement und andere Baumaterialien zum Wiederaufbau von Wohnhäusern, Gewerbebetrieben, Straßen und Infrastruktur benötigt – und mussten transportiert werden. Am 13. November 1946 erhält Justus Rudolph nach mehrmaligen erfolglosen Anläufen die Genehmigung zur Einrichtung eines Fuhrbetriebs für den Güternahverkehr.
    Die Anfänge sind bescheiden. Seine Söhne Hans und Karl bauen aus Altbeständen einen Lkw mit Holzvergaser auf und treten ein Jahr später offiziell in das Unternehmen ein. Die J. Rudolph & Söhne OHG war geboren!
  • 1958

    Nachkriegszeit und Wiederaufbau

    In den ersten zehn Jahren fährt das Unternehmen fast ausschließlich für die Bauindustrie. Ein wichtiger Meilenstein für das Vorankommen des jungen Unternehmens ist die erste Genehmigung für den Güterfernverkehr, die Ende 1950 erteilt wird. Jetzt sind auch Transporte über die Region hinaus möglich und das Geschäftsgebiet erweitert sich erheblich. 

    1957 markiert den Beginn der Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie: Volkswagen errichtet in Altenbauna das neue Volkswagenwerk Kassel, das sich bald zur zweitgrößten Produktionsstätte des Konzerns in Deutschland mausern soll. Schon in der Bauphase mit Kiestransporten beauftragt, erschließt das Unternehmen um das Jahr 1960 mit den Zwischenwerksverkehren ein neues Geschäftsfeld.
  • 1962

    Einstieg in das Lagergeschäft

    Der Auftrag, die Gebietsspedition für den Raum Nordhessen, Südniedersachsen und Teilen Ostwestfalens für Volkswagen zu übernehmen, bringt neue Veränderungen bei Rudolph & Söhne. Eine Umschlaghalle muss her und ist mit dem ehemaligen Tanzsaal der Gaststätte „Baunabrücke“ in der Nähe des VW-Werks schnell gefunden. Das erste Büro findet in einem Nebenraum des Lokals Platz.

    Eine Übergangslösung, ein großes Grundstück gegenüber der „Baunabrücke“ ist bereits gekauft. 1963 baut man hier die Firmenzentrale: Ein eingeschossiger Bau mit vier Büroräumen und einer 800 Quadratmeter großen Lager- und Umschlagshalle.

    Jetzt ist neben den Transporten auch ausreichend Platz vorhanden, ein Sammelgutgeschäft aufzubauen. Mitte der 1960er Jahre schafft sich Rudolph & Söhne so ein zweites Standbein neben seinen Aktivitäten für die Automobilindustrie.
  • 1969

    Der erste Generationswechsel

    Firmengründer Justus Rudolph zieht sich aus dem aktiven Geschäftsleben zurück. Seine Söhne Hans und Karl übernehmen die Verantwortung. Und auch sie binden ihre Kinder frühzeitig in das Unternehmen ein.

    Jürgen Rudolph, Sohn von Karl Rudolph, tritt 1969 ins Unternehmen ein; Werner Rudolph, Sohn von Hans Rudolph, folgt 1971. Ab 1974 unterstützt außerdem Hans Rudolphs Schwiegersohn Gottfried Kretschmer das Unternehmen. In den folgenden Jahren bildet sich eine Dreiteilung heraus: Jürgen Rudolph übernimmt den Schwerpunkt Transport und Sammelgut, Werner Rudolph den Bereich Automobilindustrie und Gottfried Kretschmer Finanzen, Verwaltung und Personal.

  • 1973

    Auf dem Weg zur modernen Spedition

    Rudolph gründet mit dem Erwerb der ehemaligen Spedition Hildebrandt 1971 seine erste Niederlassung in Seesen (Niedersachsen) und erreicht damit gleich zwei Ziele: Weitere Konzessionen für den Nah- und  Fernverkehr, in Zeiten des kontingentierten Transportwesens ein wichtiges Gut, und außerdem lag der neue Standort näher an den VW-Werken Hannover und Salzgitter. Weitere Standorte in Edermünde-Grifte südlich von Kassel und in Unterföhring bei München folgen bald darauf.

    Aber nicht nur in Deutschland wächst das Unternehmen. Transporte von und nach Belgien begründen den grenzüberschreitenden Güterfernverkehr. Verkehre nach Antwerpen, Transporte ab Petras in Griechenland oder Fahrten nach Sarajewo und Brüssel kommen dazu.

    Und auch der Hauptstandort in Baunatal spürt den Aufschwung. Arge Platznot aufgrund des stark angewachsenen Sammelgutverkehrs führt zu einem weiteren Ausbau der Halle auf 1.500 Quadratmeter. Auch die Büroflächen vergrößern sich, und das ist dringend notwendig, mussten aus Raummangel schon provisorische Büros in den Wohnhäusern der direkt am Betriebsgelände wohnenden Familien Rudolph eingerichtet werden.

    Der Expansionskurs wird innerbetrieblich durch den Aufbau einer leistungsstarken Datenverarbeitung unterstützt. Bereits 1973 setzt Rudolph & Söhne ein EDV-System ein.



  • 1983

    Der zweite Generationswechsel

    Als am 7. September 1983 Hans Rudolph im Alter von 60 Jahren stirbt, markiert dies einen tiefen Einschnitt in der Firmengeschichte. Die Verantwortung für das Unternehmen übernehmen jetzt Jürgen Rudolph, Werner Rudolph und Gottfried Kretschmer.
    Gleichzeitig ändert sich die Unternehmensstruktur. Die „offene Handelsgesellschaft“ wird zu einer GmbH, die „J. Rudolph & Söhne Internationale Spedition“. 

    Der Wandel zum Logistikdienstleister beginnt: Mit Inbetriebnahme eines modernen Logistiklagers in Lohfelden (bei Kassel) bietet Rudolph nun auch die Kommissionierung von Waren an. 
  • 1989

    Die Zeit der Kooperationen

    Mitte der 1980er Jahre zeigt sich, dass ein im Sammelgutgeschäft tätiger Spediteur seine Leistungen flächendeckend in Deutschland anbieten muss, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Die bisherigen mehr oder weniger losen Verbindungen mit Speditionsunternehmen in anderen Teilen Deutschlands reichen dafür nicht mehr aus. Kooperationen gründen sich. Rudolph & Söhne schließt sich der 1982 gegründeten IDS, der „Interessengemeinschaft der Spediteure“, an. Die hier verbundenen Unternehmen richten an zentralen Orten eigene Depots ein, so dass das Sammelgut für alle Kooperationspartner einfacher verteilt werden kann. Einheitliche Konditionen für Partner und Kunden erleichtern die Arbeit.

    Gemeinsam mit 24 weiteren mittelständischen Speditionen gründet Rudolph 1988 den Paketdienst German Parcel (heute GLS) und betritt mit der Paketlogistik vollständiges Neuland. Was mit der Lieferung von drei, vier Paketen nach Baunatal beginnt, entwickelt sich schnell zu einer Erfolgsgeschichte. Sechs Jahre später sind es rund 6.000 Eingangspakete!
  • 1997

    Diversifikation

    Die Rudolph Logistik Gruppe übernimmt vier Niederlassungen des LOG SPED-Verbundes in Seesen, Ingolstadt, Loiching und im ungarischen Györ. Damit stärkt das Unternehmen nicht nur den Branchenschwerpunkt Automotive, sondern legt auch die Basis für den neuen Geschäftsbereich Konsumgüterlogistik. Und mit dem ersten Auslandsstandort in Györ ist man in dem wachsenden Markt Osteuropa präsent. Die Mitarbeiterzahl verdoppelt sich über Nacht auf 800. Ein Jahr später treten die Standorte Ingolstadt und Seesen der Konsumgüter-Kooperation CODIS bei.

    Mit der stärkeren Fokussierung auf den Automobil- und Konsumgüterbereich kommen Überlegungen, andere Geschäftsfelder zurückzufahren oder sich ganz von ihnen zu trennen. Nationale Postunternehmen profitieren von der Liberalisierung des Marktes und kaufen private Postunternehmen auf. Starke Konkurrenz für den Paketbereich, der auf Dauer nicht zu halten ist. 1999  verkaufen Rudolph und alle anderen German Parcel-Gesellschafter ihre Geschäftsanteile an die britische Post.
  • 2000

    Ausgezeichnet

    Zu Beginn des neuen Jahrtausends präsentiert sich Rudolph als modernes Dienstleistungsunternehmen, das mit dem Fuhrbetrieb des Gründers Justus Rudolph nichts mehr gemein hat.
    International schreitet das Unternehmen jetzt auch Richtung Westen. Zusammen mit Hellmann Worldwide Logistics, Osnabrück gründet man Joint Ventures, die Automobillogistikprojekte in Großbritannien realisieren. Niederlassungen in Luxemburg und Portugal folgen.

    Ein neues Geschäftsfeld, Fulfillment, bildet sich durch das stetige Anwachsen des Internethandels heraus. Mit Logeon® präsentiert Rudolph eine logistische Komplettlösung für das effektive Fulfillment von Bestellungen für Industrie und Handel. Die Abwicklung von Kundenaufträgen von der Auftragsannahme über Lagerung, Kommissionierung bis hin zu Versand und Zahlungsabwicklung bekommen Kunden jetzt aus einer Hand. 

    Als erste Unternehmen in Hessen und Ungarn werden 2001 die Automotive-Bereiche der Rudolph Logistik Gruppe in Baunatal und Györ nach der Qualitätsnorm VDA 6.2 zertifiziert. Gleichzeitig gewinnt Rudolph mit Logeon® den Deutschen Internetpreis 2001. 2004 zeichnet Volkswagen die Rudolph Logistik Gruppe mit dem erstmals vergebenen Quality Award als besten Gebietsspediteur des Jahres aus.

  • 2005

    Konzentration auf Logistikservices

    Zum 1. Januar 2005 veräußert die J. Rudolph & Söhne GmbH ihre Stückgutaktivitäten am Standort Baunatal an DFDS Transport. Damit konzentriert sich die Rudolph Logistik Gruppe jetzt voll auf Kontraktlogistiklösungen. 

    Auf einer grünen Wiese im südhessischen Lorsch wird 2006 der Grundstein für eine der beeindrucktesten Entwicklungen eines Standortes gelegt: Innerhalb von sechs Monaten von Baubeginn bis zur Inbetriebnahme entsteht Distributionscenter für einen großen Technologiekonzern.

    Was in Südhessen funktioniert, geht auch auf der Arabischen Halbinsel. Gemeinsam mit Audi Volkswagen Middle East (AVME) und dem Joint Venture-Partner Hellmann eröffnet Rudolph Anfang 2007 ein neues Logistikzentrum in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate). Es ist das erste Projekt außerhalb Europas.
  • 2007

    Der dritte Generationswechsel

    Torsten Rudolph – Urenkel des Firmengründers Justus Rudolph – übernimmt zum 1. Januar 2007 die Gesellschaftsanteile von Marianne Kretschmer und Werner Rudolph. Er ist jetzt gemeinsam mit seinem Vater Jürgen Rudolph geschäftsführender Gesellschafter der Rudolph Logistik Gruppe.
    Werner Rudolph bleibt weiterhin Geschäftsführer, zieht sich jedoch bis Ende 2008 nach und nach aus seinen Funktionen zurück. Am 31. Dezember 2008 verlässt er nach 38 Jahren das Unternehmen.   

    Parallel wird an dem Umbau der Unternehmensorganisation gearbeitet. Bisher stark an seinen Standorten ausgerichtet, braucht das Unternehmen eine neue Struktur, die die bisherige Entwicklung mit immer mehr Geschäften und Standorten abbilden kann und gleichzeitig zukunftsorientiert ist. Die Rudolph Logistik Gruppe organisiert sich ab 2008 standortübergreifend nach Geschäftsfeldern. Die Schwerpunkte bilden die fünf Bereiche Automotive Logistik, Systemverkehre, Industrielogistik, Fulfillment und Konsumgüterlogistik.
  • 2009

    Schwere See

    Von der durch eine Banken- und Kreditkrise ausgelösten Wirtschaftskrise bleibt auch Rudolph – wie die gesamte Logistikbranche nicht verschont. Denn gerade die hart gebeutelte Automobilindustrie und ihre Zulieferer gehören zu den Hauptkunden. Jetzt zahlen sich die in den letzten Jahren getroffenen Entscheidungen, welche Bereiche ausgebaut und welche aufgegeben werden sollen, aus. So kann das Unternehmen im Krisenjahr 2009 in jedem Geschäftsfeld einen neuen Kunden gewinnen oder ein bestehendes Geschäft ausbauen.

    Im Geschäftsfeld Konsumgüter betraut ein großes Unternehmen aus der Bio-Lebensmittelbranche Rudolph mit der Bewirtschaftung seines zentralen Verteilzentrums in Lorsch. Nach der Erweiterung des Distributionszentrums und dem Neubau einer zweiten Logistikanlage für die Ersatzteillogistik eines Maschinenherstellers 2008, ist dies das dritte Standbein des Unternehmens in Lorsch.
  • 2012

    Route 66

    66 Jahre nach der Gründung als Fuhrunternehmen in einem Gunterhausener Schuppen durch Justus Rudolph hat das Unternehmen nichts von der Dynamik eingebüßt, die die Firmengeschichte in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hat.

    Gleich drei neue Logistikzentren feiern ihre Eröffnung. In Volkmarsen (Nordhessen) liegt das größte von ihnen. 50.000 Quadratmeter für Lagerung und Distribution von Volkswagen Original Teilen. Auch Lorsch wächst weiter. Im September wird hier ein Multi-User-Zentrum eingeweiht. Und im ungarischen Györ entsteht ein Lieferantenpark im Zuge der Erweiterung des dortigen Audi-Werks.

    Das Schnapszahl-Jubiläum feiert Rudolph mit einem großen Sommerfest für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das in Kassel stattfindet. Das Motto, passend zur Jubiläumszahl, lautete „Route 66“. Und so gab es Bullenreiten, Sheriff-Stern-basteln und eine Steckbrief-Fotoaktion. Alles unterlegt mit waschechter Country-Musik.
  • 2015

    Aufstieg in eine neue Liga

    Das Wachstum der vergangenen Jahre katapultiert die Rudolph Logistik Gruppe in eine neue Größenklasse: Innerhalb von 24 Monaten verdoppelt sich die Anzahl der Mitarbeiter auf über 5.000 und die Summe der bewirtschafteten Logistikfläche wächst um 50 Prozent.
    Um das zu schaffen, passt das Unternehmen seine Organisationstrukturen an. Neben den operativen Einheiten wachsen auch die Zentralbereiche wie z.B. Personal, Logistikplanung oder Controlling.

    Das bringt auch neue Projekte: Ein Gesundheitsmanagement wird etabliert und erstmals finden Gesundheitstage statt, die Mitarbeitern wertvolle Anregungen für einen gesunden und stressfreien Arbeitsalltag bieten. Ein interner Trainer im Human Ressource Management schult kontinuierlich Themen wie Kommunikation oder Ziel- und Zeitmanagement.
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