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Wenn der Anfahrtsschutz lebt

 

Einmal „über den Tellerrand blicken“: das sich dies bei so manchen Prozessoptimierungen lohnt, sieht man am Standort im niederbayerischen Mamming.
Die Aufgabe: Anfahrtsschäden minimieren. Die Lösung: ist lebendig.
Konzentriert manövrieren die Fahrer die massigen 8-Tonnen-Stapler durch ein fast 40.000 m² großes Logistikzentrum. Metallisch glänzende Hochvoltspeicher und eine große Krananlage bestimmen das Bild ihrer Rangierfläche.

Die Krananlage ist die Achillesferse des Logistikzentrums. Fällt sie aus, stehen im schlimmsten Fall die Bänder in einigen Automobilwerken still. Entsprechend muss die Anlage gesichert sein. Anfangs waren um die Stahlstützen Sicherungen aus Stahl angebracht. Schnell zeigte sich aber, dass diese für einen 8-Tonnen-Stapler kaum spürbar sind und ihrer eigentlichen Funktion nicht nachkommen können.

Überraschende Lösung, die funktioniert


Das Team in Mamming hat nach einer Sicherung gesucht, die besser funktioniert. Das Ergebnis ist ein grüner Schimmer zwischen all dem Metall. Steckenpalmen in Kübeln sind an den schmalen Pfosten der Krananlage platziert. Sicherlich ein ungewöhnliches Bild für einen Logistikbetrieb.
Die Aufgabe der Pflanzen ist es, die Anlage an ihren verletzlichsten Punkten zu schützen. Sie bilden einen natürlichen Anfahrtsschutz.

Die Palmen wirken: Seit die Pflanzen die Aufgabe der sonst üblichen Metallbarrieren übernommen haben, gab es keinen einzigen Schaden mehr. Die Überlegung hinter dem grünen Anfahrschutz ist einfach: Der Stahlschutz ist für die großen Stapler kein Hindernis. Jeder Mensch hat jedoch im Unterbewusstsein abgespeichert, dass Pflanzen Lebewesen sind. Lebewesen fährt man nicht um!
Zusätzlich hat das Team Fotos von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Pflanzenkübeln angebracht. Das steigert den Effekt auch im Hinblick auf eine verbesserte Sicherheit für die Mitarbeitenden.
 
Stahlsäulen lassen sich ersetzen, Menschenleben nicht.


Toller Nebeneffekt: die Pflanzen bringen etwas Natur in den Arbeitsbereich, der begrünt gleich etwas gemütlicher aussieht. Die anfänglichen Bedenken der Mitarbeitenden hat sich schnell gegeben. Im Gegenteil: Es wird sich um die neuen Mitbewohner gekümmert. Die Mitarbeitenden hegen und pflegen die ihre Palmen - alles, damit der lebendige Anfahrtsschutz wächst und gedeiht.

Das ist ein sehr gutes Beispiel, dass nicht immer nur „weil es schon immer so ist“ funktioniert. Ein freier Gedanke abseits der starren Strukturen hat eine effiziente Lösung hervorgebracht, die schnell und einfach umgesetzt werden konnte.