Wasserstoff - Technologie der Zukunft
Batterie, LNG oder doch die Wasserstoff-Brennstoffzelle? Wenn es um die Ablösung des Diesels durch alternative Antriebe geht, dreht sich das Technologie-Karussell mit voller Geschwindigkeit. Die Favoritenrolle fällt derzeit – getrieben nicht zuletzt durch die Preisexplosion bei Flüssigerdgas - dem Wasserstoff zu. Beim Umstieg auf Erneuerbare Energien werden ihm die größten Zukunftschancen eingeräumt. Auf dem 9. Logistiktag in Kassel widmeten sich denn auch gleich zwei Diskussionsrunden dem Thema.
Aufbruchstimmung mit Realitätssinn
Unter der Überschrift „Wege zur effizienten Wasserstoffnutzung in der Logistik“ diskutierte auch Andreas Wenzel, Geschäftsbereichsleiter Fuhrpark National/International bei Rudolph Logistik, mit. „Es herrscht Aufbruchstimmung“, so seine Einschätzung zur Frage, wie er in Punkto Zukunftstechnologien denkt. Aufbruch braucht es auch, bedenkt man die Herausforderungen, die mit dem Einsatz von Wasserstoff verbunden sind: wie lässt sich ausreichend grüner Wasserstoff herstellen? Wie kommt der Aufbau einer Tankinfrastruktur voran? Und nicht zuletzt die Frage, ob Verlader bereit sind, höhere Kosten dafür zu akzeptieren, ihre Emissionen zu reduzieren und Nachhaltigkeitsstrategien mit Leben zu füllen. Mit Pilotprojekten und Testläufen lassen sich wertvolle Erfahrungen sammeln, die zusätzlich durch Anreize in Form von Subventionen gestützt werden. Das passiert auch bei Rudolph. Ein Feldversuch ist noch für dieses Jahr geplant. Doch am Ende des Tages wird sich die Frage nach der Produktivität stellen, da waren sich die Teilnehmer des Panels einig.
Technologieoffen denken
Bevor es so weit ist, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Andreas Wenzel rechnet mit den ersten Wasserstoff-Lkw im Fernverkehr ab 2025. Das nimmt der Diskussion über erzielbare Reichweiten und konkrete Kilo-Preise für Wasserstoff ihre absolute Dringlichkeit. Auch noch nicht entschieden ist, welche Technologie sich am Ende durchsetzen wird. Konzentrieren wir uns im Fuhrpark auf eine Antriebsart und treiben diese voran? Oder halten wir alle Bälle in der Luft? Wahrscheinlich wird es nicht zielführend sein, nur auf ein Pferd zu setzen. Ein intelligentes Zusammenspiel verschiedener Antriebe, jeder optimal für sein Einsatzgebiet geeignet, ist ein durchaus realistisches Szenario. Kurzstrecken werden mit Batterie zurückgelegt, müssen große Entfernungen bewältigt werden, kommt Wasserstoff ins Spiel. Was auch immer sich durchsetzen wird, die Anforderungen an Planung und die Ergebung und Nutzung von Daten (Stichwort Digitalisierung!) werden sich verändern bzw. ansteigen.
Die unterschiedlichen Aussagen in beiden Diskussionsrunden machten eines deutlich: Im Alleingang lässt sich der Technologie-Wechsel nicht stemmen. Das Know-how und die Leistungsfähigkeit vieler unterschiedlicher Akteure müssen gebündelt werden, um möglichst schnell zu praktischen Anwendungen zu kommen.
TV-Bericht über den Logistiktag in der Hessenschau
Wie sehr alternative Antriebe im Fokus der Öffentlichkeit stehen, zeigte auch, dass sich der Hessische Rundfunk (HR) des Themas angenommen hat. Für den Bericht in der vorabendlichen Nachrichtensendung Hessenschau war das Drehteam auch bei Rudolph Logistik in Gudensberg zu Gast.
Den Bericht finden Sie hier. Zeitstempel: 12:09